Das ist meine Zeit by Howard Carpendale und Stefan Alberti

Das ist meine Zeit by Howard Carpendale und Stefan Alberti

Autor:Howard Carpendale und Stefan Alberti [Alberti, Howard Carpendale und Stefan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Edition KOCH
veröffentlicht: 2016-04-12T16:00:00+00:00


Ich lebe jetzt seit fünfzig Jahren mit den Medien, und die Medien leben mit mir. Eine Beziehung, die auf beiden Seiten vieles aushalten musste – und wahrscheinlich wird das bis zum Ende meiner Karriere auch so bleiben. Selbst heute bin ich noch überrascht, dass es zuweilen seltsame Storys gibt, die über mich geschrieben werden. Dabei sind die wilden Zeiten längst vorbei. Dennoch scheinen einige Dinge aus meinem Privatleben immer noch für die Medien enorm interessant zu sein – ich weiß nicht, ob ich über diese Art der Aufmerksamkeit glücklich oder wütend sein soll. Es gab Phasen, in denen ich ganz bewusst nichts von diesen Berichten gelesen habe, und dieses Nichtwissen tat gut. Es schützte mich vor dem sportlichen Ehrgeiz, die Dinge immer wieder geraderücken zu wollen. Und so brauchte ich auch keinen Anwalt, um mögliche Gegendarstellungen zu erwirken. Selbst wenn man die bekommt, ist die Wirkung nur kurz, denn kaum ist etwas Gras über eine Sache gewachsen, kommt schon die nächste Geschichte.

Aber ich will mich nicht beklagen über die Medien, sie gehören nun mal in dieser Welt dazu. Es wird im Showbusiness sehr viel von der Schlagzeile gelebt – und nicht immer sind es die Medien, die dafür die Verantwortung tragen. Es gibt viele Prominente, die alle Spielregeln perfekt beherrschen und genau wissen, was sie anbieten müssen, damit über sie berichtet wird. Es ist fast schon wie ein Spiel für die Beteiligten, und es ist ein Geben und Nehmen. Keine Frage, bei mir hätte es die eine oder andere Story nicht geben müssen, aber auf lange Sicht betrachtet, hat es wohl weder mir noch den Medien geschadet. Und klar, ich habe den Schritt in die Öffentlichkeit gemacht, also muss ich mich dem stellen. Schlimm ist nur, dass bei der vorhandenen Macht der Medien oftmals der berühmte kleine Funke ausreicht, um einen großen Brand zu entfachen. Die Energie, die man beim Löschen verliert, ist derart hoch, dass man schon sehr belastbar sein sollte, wenn man bei diesem Spiel mitmischen möchte.

Howard, jetzt bin ich mal gespannt. Wenn es um das Thema Medien geht, dann bin ich ja genau der richtige Sparringspartner.

Ja, endlich kommen wir mal an deinen wunden Punkt.

Quatsch. Mit einem wunden Punkt hat das überhaupt nichts zu tun. Aber ich werde meine Zunft natürlich auch verteidigen. Es sind vor allem nicht alle Medienvertreter so bösartig und unfähig, wie du es in der Einleitung andeutest.

Das glaube ich dir aufs Wort, und das habe ich auch nicht behauptet. Dennoch fällt es mir gerade in der letzten Zeit auf, dass immer weniger sauber recherchiert wird und viele Berichte einfach nicht stimmen.

Hast du dafür aktuelle Beispiele?

Ach, erst neulich gab es wieder eine Story über Donnice und mich. Ich glaube, es war schon die zehnte Trennung, die man uns in den vergangenen fünf Jahren andichten wollte.

Du sprichst jetzt vom klassischen Boulevardjournalismus?

Wie auch immer du das zuordnest. Am Ende ist etwas über dich zu lesen, das einfach nicht stimmt. Zumal das Thema Liebesbeziehung nachweislich in meinem Alter nicht mehr so eine große Rolle spielt – jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit.



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